Erfahrungen / Tipps nach unserer Islandreise 2021
Da ich von verschiedenen Bekannten viele nützliche Informationen zu unserer Reise erhalten habe, mache ich mir die Mühe, meine/unsere Erfahrungen zusammenzufassen.
Organisation der Islandreise 2021:
· Wir (ich) habe die Flüge bei Islandair selbst gebucht.
·
Das
Wohnmobil habe ich aber über das kleine, spezialisierte Reisebüro Kria-Tours
gebucht. Den Service, den wir von Kria-Tours (insbesondere auch im Zusammenhang
mit dem "Corona-Theater") kriegten, war unbezahlbar. Würde ich sofort
wieder so machen.
https://www.kria-tours.de/start/index.php
· Sonst habe ich alles vor Ort gebucht. ABER: das hat bestimmt nur so problemlos funktioniert, weil coronabedingt nur wenig Touristen unterwegs waren. Wobei, bei der Zodiac-Fahrt auf dem Jökulsarlon hatten wir riesiges Glück am Vortag gerade noch die zwei letzten Plätze zu erwischen.
·
Mietgebühr
Wohnmobil:
Wir hatten ein für zwei Personen recht
komfortables Wohnmobil. Über Kria-Tours Gemietet bei https://www.holdur.is/en/services/campers-motorhomes/motorhomes-campers
Vier Wochen in der Hochsaison haben inklusive
Versicherung gut CHF 9´000.- gekostet. Viel Geld, ich weiss, aber vier Wochen
waren dies wert. Wir sind in diesen vier Wochen ziemlich genau 3'500 km gefahren.
Sehr viel und gute Informationen haben wir aus diesem rund 750ig seitigen Reiseführer:
Island Reiseführer Michael Müller Verlag: Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps (MM-Reisen)
Wichtige Links und Apps:
· Wetterprognose: https://en.vedur.is/weather/forecasts/areas/
· Strassenzustand und Windverhältnissse: http://www.road.is/
- Safetravel: Über diesen Link kann man sich eintragen, dass man bei kritischen Situationen ein sms zugeschickt kriegt; https://safetravel.is/
· Angaben zu Ebbe und Flut (Gezeitenkalender). Dies ist zum Beispiel wichtig, das Timing für den "Diamond Beach" beim Jökulsárlón zu planen (oder falls man an einem Beach wissen sollte,wann man ihn verlassen sollte): https://de.tideschart.com/Iceland/South/Vestmannaeyjabaer/Vestmannaeyjar/
·
Bäder
und Hotpots (diesen Link habe ich leider erst nach unserer Reise erhalten):
https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?mid=1fnfwAhTVvNZOTE7jaQD08QpibHo&ll=63.83449788759749%2C-18.86668774143925&z=12
· Island-News: https://www.icelandreview.com/
· Parkgebühren-App: PARKA
·
Campingcard
Island: https://utilegukortid.is/?lang=de
Diese Info habe ich erst während der Reise mitgekriegt, daher habe ich mich
nicht weiter darum gekümmert
Tipps:
· Wind kann wirklich ein kritisches Thema sein. Für unser Wohnmobil wären 15 m/s schon kritisch gewesen. Unbedingt immer wieder das Internet konsultieren (siehe weiter oben unter Links Strassenzustand).
·
In
Island gibt es mindestens zwei unterschiedliche Gasflaschen-Anschlüsse. Bei
Flaschenwechsel unbedingt darauf achten.
· Insel Grimsey:
Diese Insel haben wir in einem Tag (ohne
Wohnmobil) besucht. Würden wir wieder so machen. Wenn es Papageientaucher hat,
dann kann man diese problemlos ohne Führung beobachten. Auch "über den
Polarkreis" kann man in der zur Verfügung stehenden Zeit locker gehen. Man
kann die Fähre nur online buchen https://en.samskip.is/ . Wir haben es nicht
geschafft, daher sind wir vor 08.00 Uhr beim Ticketoffice gestanden und haben
so gebucht. Abfahrt um 09.00 Uhr Fahrzeit (ein Weg) drei Stunden. Rückfahrt
18.00 Uhr. Somit bleiben 7 Stunden auf der Insel.
· Insel Vestmannaeyjar
Auch diesen Ausflug würden wir wieder machen. Der wichtigste Anreiz auf dieser Insel ist das Museum zum Vulkanausbruch von 1973. Für diesen Besuch mindestens 2, besser 3 Stunden einrechnen. Auch die Wanderung zur Vulkankrete lohnt sich.
Die Fähre fährt ab Landeyjahöfn Fahrzeit ca. 40
Minuten. Sie fährt mehrmals täglich.
Highlandfahrt nach Landmannalaugar
Da muss ich länger überlegen, ob ich diese wieder machen würde:
CHF 165.- (zwei Personen retour) und total 6 Stunden Fahrt.
Ja, die Fahrt war interessant und die
"Basislager-Feeling" speziell. Die Wanderung, welche wir gemacht
hatten führte in eindrückliches Gebiet.
Machen ja, aber nur, wenn wirklich genügend Zeit!
Ergänzung von R.VA,: In normalen Jahren fährt man mit WoMo nach Hrauneyar und fährt von dort mit dem ersten Bus um ca.9 Uhr in ca. 1 Std. nach Landmannalaugar, der letzte Bus fährt um 17 Uhr wieder weg, so bleibt genügend Zeit um die 2 schönen Wanderungen zu machen (was eigentlich ein Muss ist, um wirklich auf die farbigen Berge schauen zu können).
Gletschersee Jökulsarlon:
Mit dem WoMo auf dem Parkplatz gegenüber der Strasse nahe am Meeresstrand übernachten (ist erlaubt). Dann kann man am späten Abend und frühen Morgen die Eisschollen im Jökulsarlon und mit Glück am schwarzen Meeresstrand alleine und in Ruhe geniessen.
Leute:
· Die meisten Isländer sprechen sehr gut Englisch. Sie sagen, das komme davon, weil sie viel Fernseh-Sendungen in Englischer Sprache anschauen. Filme haben Untertitel und sind nicht synchronisiert.
· Die Leute sind sehr hilfsbereit und freundlich.
Essen und Trinken / Einkaufen
·
Schon
mal vorweg: Alkohol ist sehr teuer! (hoch besteuert)
Bier (mehr als 2.5%); Wein und Schnaps wird nur in speziellen Läden (Vinbudjn)
verkauft.
· Daher ist Alkohol auch in Restaurants sehr teuer
· Einigermassen «nobel» essen ist mindestens so teuer (eher noch teurer), wie in der Schweiz. Die Qualität stimmt.
·
Eine
gute (günstige) Alternative (nebst selber kochen), ist:
In recht vielen Kaffees gibt es am Mittag Sandwichs und vor allem gute Suppen
mit Brot zu kaufen. Im recht günstigen Preis ist meist auch ein Filterkaffee
aus dem «Pumpi-Krug» à discrétion enthalten.
Ebenfalls eine Alternative ist natürlich in den kleinen Supermärkten Esswaren
zu kaufen, welche man einfach und gut im WoMo zubereiten kann.
Beim Fleisch hat es sehr viele verschiedene Angebote mit Isländischem Lamm
Diese Läden finden sich immer zentral und haben
auch am Wochenende offen, schliessen am Wochenende aber ca. 16h
Bei vielen Tankstellen hat es Läden, welche lange offen haben.
Geld:
· Wie schon gesagt, Island ist kein billiges Reiseland. Man muss im Prinzip mindestens mit Schweizer Preisen rechnen.
·
Bezahlen
kann man praktisch (auch im kleinsten «Lädeli») mit Kreditkarte. Wir haben am
Anfang in Reykjavik bei einer Bank 50€ in Isländische Kronen gewechselt. Zwei
oder drei Mal waren wir froh um ein bisschen Kleingeld. Aber nach vier Wochen hatten
wir immer noch die Hälfte dieses Geldes und mussten schauen, wie wir es
einsetzen konnten.
Apropos Kreditkarte: Ich habe eine Revolut Kreditkarte. Diese mit genügend CHF "beladen" und vorzu die CHF in Isländische Kronen gewechselt. So habe ich von einem sehr guten Wechselkurs und minimalen Gebühren profitiert.
Telefon / Internet:
· Ich hatte Glück, dass ich für unsere Ausland-Aufenthalte eine Englische (Vodafone) sim Karte habe. Für 20 GBP konnte ich unlimitiert in Island und nach Europa (inkl. die Schweiz) telefonieren. In diesem Paket waren 20 GB Daten inbegriffen. Ich habe dann noch feststellen können, dass zufälligerweise Vodafone ein weit verbreiteter Provider in Island ist.
Museen / Besichtigungen:
· Bei den meisten Museen wird Eintritt verlangt. Dieser ist meines Erachtens aber recht günstig PLUS: Senioren bezahlen oft nur die Hälfte!
· Alle Outdoor Besichtigungs-Plätze sind gratis und 7 x 24 offen.
Autofahren / Parkieren:
·
Geschwindigkeitsbegrenzungen:
Innerorts (wenn nicht anders angezeigt). 50
Ausserorts 70 oder 90 (ist immer angezeigt)
· Ausser in Reykjavik war Parkieren überall gratis und es hatte genügend Parkplätze. In Reykjavik war das Parkieren etwas «tricky»: Die Kommunikation mit den Parksäulen war nur Isländisch. Und zum Teil brauchte es eine spezielle App im Smartphone (diese aber wenigstens in Englisch).
· Wenn man in die Highlands fahren möchte, braucht es 4WD Autos. Mit Wohnmobil geht das kaum / nicht. Die Vermieter von WoMos verbieten explizit bestimmte Strassen zu befahren.
· Auch sonst gibt es einige Nebenstrassen, welche Naturbeläge haben (sog. Piste). Teilweise haben diese ziemliche Schlaglöcher. Die Strassen, welche in der Karte «F» - Nummern haben, darf man mit Miet-WoMo nicht befahren.
Wetter / Richtiger Zeitpunkt / Uhrzeigersinn oder Gegenuhrzeigersinn
·
Zum
Wetter kann ich natürlich nur Aussagen machen, welche wir erlebt haben: Juni
plus 1. Woche Juli 2021:
Es war oft nur so um die 4 Grad Celsius
Es hat sehr oft sehr stark gewindet
Das Wetter war ziemlich wechselhaft; die Wetterprognose hatte sich oft «geirrt»
· Zu diesem Thema gehört auch die Frage, ob die Insel im Uhrzeigersinn oder Gegenuhrzeigersinn via der Ringroad Nr. 1 befahren werden soll. Die Tipps waren immer: schaut aufs Wetter und entscheidet kurzfristig vor Ort.
Da aber die Wetterprognosen (vor allem die Langfristprognosen)
meines Erachtens nicht sehr zuverlässig waren, muss man sich halt mal für eine
Richtung entscheiden und diese «durchziehen».
Wir sind ab Reykjavik im Uhrzeigersinn gefahren und haben es sehr geschätzt, in
der Halbinsel Snaefellsness schon mal in ein paar wenigen Tagen die wichtigsten
Typen von Sehenswürdigkeiten (Vulkane; Wasserfälle; Calderas; Lavafelder etc)
erleben zu können. So «mussten» wir bei der Weiterfahrt nicht jeder solchen Sehenswürdigkeit
nachrennen.
· Bei den Vorbereitungen haben wir uns intensiv gefragt, WANN der richtige Zeitpunkt sei für unsere Reise.
Klar ist, dass Island sehr nördlich ist und daher im Winter dunkle Tage (und Nächte) und im Sommer, vor allem um den Längsten Tag sehr lange Tage hat. Dies ist natürlich ein riesen Vorteil. Und da viele Outdoor-Sehenswürdigkeiten 7x24 offen sind, kann man dadurch viel mehr anschauen.
Auf der anderen Seite gibt es
Sehenswürdigkeiten (Museen; Bäder; Öffentlicher Verkehr; Restaurants), welche
erst im Juni oder Mitte Juni öffnen.
Ergänzung
R.VA: Wir
waren dieses Jahr 2-3 Wochen früher als gewöhnlich (Mitte Juni) und fanden es
zu früh.Es sah die ersten zwei Wochen zum Teil aus wie im Winter ohne Schnee. Zum
Beispiel bei den Bergen in Snaefellsness fehlte das berühmte Grün. Erst jetzt
seit Anfang Juli ist alles grün und in Blüte.
Allgemeines:
·
Auffällig
ist, dass in Island sehr viele Häuser mit Wellblech verkleidet sind und
Wellblechdächer haben.
Die Häuser sind oft farbig angestrichen
· Erstaunt waren wir, wie viele Golfplätze wir gesehen haben. In gewissen Gebieten ist uns vorgekommen, als ob jedes Dorf seinen Golfplatz «haben müsste». Und das bei dem Wind??!!
· Die Flora hat uns (im Juni) an den Bergfrühling in der Schweiz erinnert. Sehr viele Bergblumen, wie wir sie kennen, haben wir gesehen.
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