Freitag, 18. Juni 2021: Grimsey - jede Menge Vögel!
Einiges vor acht Uhr sind wir unten am Hafen und warten vor dem Ticket-Office der Fähre Dalvik-Grimsey. Es hat sich gelohnt! Gegen acht kommt der Verantwortliche. Wir fragen ob wir heute noch hinüber und zurück können und dass wir mit dem Buchen nicht klar gekommen sind. Sehr wortkarg schiebt er uns die Tastatur des PCs, welcher auf der Theke steht, zu: "You can only book online, book here!". Mit einiger Mühe hat es dann wirklich geklappt und wir hatten unsere Tickets, hurraa!
Da ja verlängertes Wochende ist, hat es recht viele Leute an Bord, aber die Crew macht das wirklich super und locker. Wir können nach dem Ablegen sogar einen Kaffee und etwas (kleines) Süsses kaufen - zum Glück, denn wir hatten nicht gefrühstückt. Die Fahrt (ein Weg) dauert ziemlich genau drei Stunden. Sabine steht die ganze Zeit vorne auf dem Deck und hält nach Walen Ausschau. Gesehen haben wir ein paar Rückenflossen von Delphinen und einmal vermutlich einen Wal. Die Schauspiele waren zu kurz um zu fotografieren.
Wir lernen zwei Deutsche kennen, welche auch ständig vorne auf dem Deck sind. Haben interessanet Gespräche. Die beiden haben auf der Insel eine Führung gebucht, wir gehen "auf eigene Faust".
Die zweite Hälfte der Überfahrt "rollt" das Schiff ziemlich. Zwar nicht so, dass es jemandem schlecht wird. Sabine ist aber froh, wie wir im Hafen von Grimsey einlaufen. Ich auch, weil ziemlich durchfroren vom kühlen Wind. Nun haben wir genau fünf Stunden auf der Insel zur Verfügung. Die Führerin der beiden Deutschen weist sie an, sich als Erstes im Restaurant zu stärken. Wir folgen ihnen. Das ist eine Super Idee: es gibt eine herrliche, warme Suppe und frisches, homemade Brot. Nun sind wir gestärkt! Die Reiseführerin empfiehlt uns noch, wie wir laufen sollen, sehr nett.
Ja, und wir sind keine Viertelstunde gelaufen, sehe ich die ersten dieser lustig aussehenden Papageientaucher. Wir können relativ nahe heran und machen die ersten Fotos. Auf unserer weiteren Wanderung sehen wir noch Hunderte, wenn nicht Tausende davon. Unglaublich. Es hat auch jede Menge von Küstenseeschwalben. Auf der Ostseite der kleinen Insel brüten nahe Verwandte der Papageientaucher: Der Tordalk. Beide Vögel gehören zu den Alkenvögel (hatte ich vorher noch nie gehört). Diese Vögel haben die Beine mit ihren Flossen ganz hinten am Körper und erinnern daher sehr stark an Pinguine. Sie verbringen das ganze Jahr im Wasser der nördlichen Halbkugel und sind nur zur Brutzeit an Küsten, wo sie ihre armlangen Löcher in den Humus graben können, um darin zu brüten.
Etwas "Wichtiges" wollen wir uns auf dieser Insel natürlich nicht nehmen: Das Überschreiten des Polarkreises.
Wir hatten genügend Zeit, um die Insel zu erkunden und vor allem diesen Vögeln zuzuschauen.
Ich bin unserem Kollegen "Island-Berater" R.VA. riesig dankbar, dass er uns vor zwei Tagen gesagt hat: "mit dem WoMo rüberzugehen lohnt sich nicht" und: "In einem Tag könnt Ihr die Insel und die Vögel locker anschauen". Um 17 Uhr fährt die Fähre zurück. Diesmal windet es weniger und die Überfahrt ist recht ruhig. Es hat auch viel weniger Leute drauf. Wir kommen mit einer jungen Französin ins Gespräch, welche hier in Dalvik für einen Monat auf einem Bauernhof arbeitet. Auch sie bleibt (wie Sabine) die ganze Zeit draussen auf dem Deck. Ich gehe mich ab und zu drinnen aufwärmen.
So um 21 Uhr sind wir wieder im WoMo, kochen ein einfaches Znacht und schon um 23 Uhr fallen wir beide müde ins Bett. Dieses Blog schreibe ich nach laaangem Ausschlafen am nächsten Morgen.

Unser Schiff.
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